PLANNING TIMES

Come gather ’round planners
Wherever you plan
And admit that your plans
Around you have grown
And accept it that soon
You’ll be planning a-new
If your job to you
Is worth savin’
Then you better keep plannin’
Or you'll get in deep water
For the cities they are a-changin’ ...


Das Verhältnis zwischen Raum und Zeit wurde in den unterschiedlichsten Planungstheorien thematisiert und fasziniert die Menschheit seit Anbeginn. Wenn wir unsere Städte planen, wenn wir Projekte definieren, die die Rahmenbedingungen für die Gesellschaft verbessern, wenn wir Entscheidungsprozesse angehen, die den Raum um uns herum betreffen, wenn wir Techniken anwenden, um die Entwicklung zu fördern – das Verhältnis zwischen Raum und Zeit ist etwas, womit wir beständig in Berührung sind.

Im Mai 2013 ergründete die REAL CORP das Verhältnis zwischen Zeit und Raum: Wie gehen Theorie und Praxis der Planung mit dieser komplexen Synergie um?

Zeit und Raum arbeiten auf unterschiedlichen Skalen, Dimensionen und Themenbereichen und konfrontieren uns mit Fragen wie:

  • Wie sollen wir planen und dabei Zeit – Vergangenheit und zukünftige Entwicklungen – mit einbeziehen?
  • Wie können wir Monitoring in Planungs- und Entscheidungsprozesse integrieren, etwa bei Naturkatastrophen?
  • Wie werden wir mit Zeit umgehen, die nicht planbar ist, beispielsweise bei langen Entscheidungsprozessen oder (spontanen) Echtzeit-Entscheidungen?

Die REAL CORP 2013 in Rom wird Ihnen die Gelegenheit bieten, Theorien und Methoden zu diskutieren, aber auch gelebte Erfahrung aus aller Welt auszutauschen, wie sich Planer mit dem Raum in der Zeit beschäftigt, um unsere Städte und Regionen zu planen.

Die Zeit ist gekommen! Senden Sie uns Ihre Beiträge zu den folgenden Themenblöcken:

1. Umwelt, Raum und Zeit

1.1 Zerbrechliche Städte

  • Wie kann Planung die Widerstandsfähigkeit von Städten gegenüber extremen Wetterereignissen und Naturkatastrophen verbessern?
  • In den vergangenen Jahren haben Naturereignisse viele Städte mit unterschiedlicher kultureller und wirtschaftlicher Situation getroffen. Wie können sich Städte auf so etwas zielgerichtet vorbereiten?

1.2 Umweltbewusste Gemeinden und Regionen

  • Wie werden Ressourcen im Konflikt zwischen Gemeindeplanung und neuen Technologien verwaltet?
  • Es entsteht weltweiter Bedarf, unsere Ressourcen mit Hilfe von Politik und Richtlinien besser in den Griff zu bekommen. Wie lässt sich das auf Städte ummünzen?
  • Wie verwenden Stadtbewohner Technologie in ihrem Alltagsleben und wie wirkt sich das auf die städtische Umgebung aus?

1.3 Grenzübergreifendes Steuern von Netzwerken

  • Wie geht man mit natürlichen Elementen und Infrastrukturen um, die keine Grenzen kennen?
  • Vom transnationalen Standpunkt bis hin zur Gemeindeebene besteht Bedarf, verschiedene Akteure zu koordinieren, die sich mit Netzen aus natürlichen Elementen (Wasser, Naturkorridore etc.) oder künstlich angelegten Infrastrukturen (Wasserversorgung, Straßen etc.) über Grenzen hinweg beschäftigen. Welche Strukturen und Modalitäten werden zu diesem Zweck entwickelt?

2. Langsame oder schnelle Wirtschaft

2.1 Kreative wettbewerbsfähige Territorien

  • Wie können Regional- und Stadtplanung territorialen Wettbewerb und territoriale Kohäsion verbessern?
  • Wie können „green economy”, flexible Spezialisierung von Regionen, „creative industries” etc. in Zeiten einer Wirtschafts- und Finanzkrise mit Modellen abnehmender Entwicklung und schrumpfender Städte kombiniert werden?

2.2 Unannehmlichkeiten der Gegenwart und ihre Erleichterung durch die Zukunft

  • Städte sind die Hauptproduzenten wirtschaftlicher Aktivität, aber wie erreicht man dies beispielsweise in Regionen wie dem Balkan und dem Mittelmeerraum?
  • Städte des 21. Jahrhunderts sind mit der Herausforderung konfrontiert, gleichzeitig wettbewerbsfähig sein und dennoch einen gewissen Wohlstandslevel vorhalten zu müsse. Viele Städte in EU-Nachbarländern, vor allem am Balkan und im Mittelmeerraum) habe siginfikante Entwicklungsrückstände zu verzeichnen, was integrierte Strategien, Kapazitäten und städtische Umsetzungswerkzeuge betrifft. Diese inkohärente Stadt- ud Regionalentwicklung in den Griff zu bekommen, ist eine Herausforderung dieser Tage ... und eine Gelegenheit, die Vision unserer Zukunft zu verwirklichen.

2.3 Wirtschafts abseits der großen Lichter

  • Wie stärken wir die Wirtschaft in den Gebieten abseits der großen Städte?
  • 50 Prozent der Weltbevölkerung lebt mittlerweile in Städten. Die andere Hälfte tut dies nicht und nimmt weitaus größere Flächen in Anspruch. Welche neuen Wirtschaftstrends ergeben sich daraus in den nicht urbanisierten Gebieten rund um den Globus? Was sind die Stärken, die dort herausgearbeitet werden können, und welchen Herausforderungen müssen sie sich stellen?

3. Zeit und Gesellschaft

3.1 Soziales Wohnen: gestern, heute ... und morgen?

  • Der Bedarf an leistbarem Wohnen wird auch in Städten mit schwacher demographischer Prognose zunehmend zum Problem. Was tun die Städte der Welt, um diesem Trend entgegenzuwirken?
  • Was sind die besten, was die schlechtesten Vorgangsweisen der Stadterneuerung? Wie geht man mit verslumten Gebieten um?

3.2 Städte für alle

  • Wie können Städte integrativ sein?
  • Integration von Stadtbewohnern in die heutige Gesellschaft bedeutet, auf die Vielfalt der Menschen Rücksicht zu nehmen, die in unseren Städten wohnen. Die Unterschiede liegen im Alter oder in physischen Beeinträchtigungen, aber auch im Migrationshintergrund oder kulturellen Unterschieden. Einerseits brauchen Städte rasch anwendbare Strategien für jede dieser Gruppen, auf der anderen Seite muss es eine holistische Vision der integrativen Stadt geben. Wie können Städte die Gesellschaft von heute und morgen beherbergen?

3.3 Verbesserung der resilience unserer Gemeinden

  • Im sich ständig verändernden urbanen Kontext müssen durchgängige Standards der Lebensqualität gewährleistet sein. Resilience wird üblicherweise im Zusammenhang mit großen anthropogenen oder natürlichen Katastrophen gesehen. Jedoch sind auch Städte große, sich stetig ändernde Ökosysteme, wo eine Vielzahl kleiner Alltagsereignisse neue, smarte Mobilitätskonzepte erfordert. Diese müssen in der Lage sein, von der Gemeinschaft kommende Echtzeitinformation optimal zu nutzen, um personalisierte Lösungen zu liefern, die der Gemeinde als Ganzes helfen können. Wie kann also Technologie den Gemeinden helfen, sich besser auf unerwartete, ungeplante Situationen einzustellen?

4. Bewegung in der Zeit

4.1 Echtzeitplanung

  • Das Richtige tun, wenn die Zeit gegen Null geht
  • Entscheidungsfindung und Planungsprozess dauern relativ lang – es dauert, bis Auswirkungen eintreten. Was passiert, wenn sofortige Entscheidungen notwendig sind?
  • Gibt es Fälle, wo Städte ihre Entscheidungen außerhalb der traditionellen Planungsstruktur treffen müssen?
  • Welche Technologien ermöglichen dies?

4.2 Erinnerung und Vorstellungskraft

  • Wie das kulturelle Erbe heutigen Städten integriert werden kann
  • Manche Städte haben ein großes Potenzial, ihr vielfältiges kulturelles Erbe als Anziehungspunkt für Tourismus zu nutzen. Aber schafft man sich durch die Vermarktung der Vergangenheit nicht selbst eine Barriere gegenüber zeitgenössischer Lebensweise?

4.3 Rasche Veränderungen

  • Smarte Plattformen zum Umgang mit einer sich rasant entwickelnden Stadt
  • Während in der Vergangenheit Veränderungen bloß über Jahrzehnte oder Jahrhunderte stattgefunden haben, präsentieren sich Städte nun als äußerst dynamische Systeme, wo Verkehrs, Energie- und Kommunikationsnetzwerke sich rasch an ständig wechselnde Bedingungen anpassen müssen. Intelligente Energienetze müssen auf rasche Veränderungen von Produktion und Verbrauch Rücksicht nehmen, Kommunikationsnetze müssen sich an unterschiedlichen Verkehr anpassen.
  • Welche Werkzeuge können wir verwenden, um mit dieser raschen Evolution Schritt zu halten?

5. Wie die Zeit vergeht ... die unendliche Geschichte der (Unter-)Entwicklung

5.1 Städte waren nie modern!

  • Was sind die neuen Kombinationen der Faktoren, die hinter der niemals endenden Veränderung der heutigen „unsichtbaren Städte” liegen?
  • Die Moderne breitet sich nicht gleichmäßig im Zentrum und an der Peripherie des Weltsystems aus. Wo Macht und Geld konzentriert sind, scheint es einfacher, die Logik der Entwicklung nachvollziehen zu können. Woanders scheinen Entwicklung und Moderne einige ihrer Eigenschaften zu verlieren.

5.2 Verloren in Räumen ...

  • Erzeugt verlorener Raum Prozesse sozialer Konstruktion und gestaltet er das städtische Gefüge?
  • Planungswerkzeuge und Planungsrichtlinien bestimmen jenes multidimensionale Netzwerk, das den Fluss und Austausch von Information reguliert. Der Mangel von städtischer Aggregation im öffentlichen Raum und das Fehlen von kollektiven und gemeinschaftlichen Flächen öffnet die Tore zum „verlorenen Raum”.

5.3 Während du dich veränderst, bleibst du doch derselbe

  • Im Leben von Gebäuden und Nachbarschaften geben Veränderungen der Umgebung ein neues Gesicht
  • Die Nachnutzung von Industriebrachen, neue Funktionen von Gebäuden und Gentrifikation sind Prozesse, die sich auf der ganzen Welt abspielen, aber was sind die Unterschiede bzw. Gemeinsamkeiten?
  • Wie wird die Erfahrung aus Best und Worst Practises in Kapital umgesetzt?

6. Spielzeug der Planer – Daten, Werkzeuge, Gadgets

6.1 Daten- und Informationinfrastrukturen – der essenzielle Treibstoff für Planungsprozesse

6.2 Visualisierung, Simulation, Entscheidungsunterstützung und Szenarienentwicklung

Was sind die Schlüsselfaktoren moderner oder zukünftiger Strategien, Konzepte, Zugänge, Methoden und Technologien, die in Planungswerkzeugen implementiert sind und den Herausforderungen des Umgangs mit städtischer Zeit und städtischem Raum gewachsen sind?

Globale Projekt und spezialisierte Werkzeuge für Modellbetrachtungen und virtuelle Realität sind Ecksteine des Computerarbeitsplatzes für Planer. IGIS-Technologie, Datenfusion, Modellierung, Simulation und Szenariowerkzeuge; zwei-, drei-, vierdimensionale Visualisierung und Lösungen für Augmented Reality sind essentielle Komponenten für Planer. Beispiele angewandter Werkzeuge vs. Design, Architektur und Aspekte der Umsetzung werden diskutiert werden.

Monitoring- und Entscheidungsunterstützungssysteme für die Stadtplanung auf lokaler, regionaler und globaler Ebene bilden die Grundlagen für die Lösung vieler praktischer Probleme.

6.3 Echtzeit, wirklicher Raum, wirkliches Leben?

„Wenn es also eine Zukunft und Vergangenheit gibt, so möchte ich wissen, wo sie sind.” (Augustinus, Confessiones XI.18)